Geschichte
Die Anfänge 1934-1956
Gründung
Der 10. Juli 1934 war ein denkwürdiges Datum in der Geschichte des Musikvereins. Zehn Musikanten aus den Dörfern Kradolf und Schönenberg legten den Grundstein und gründeten den Musikverein Kradolf-Schönenberg. Bereits am 17. Juli desselben Jahres wurde die erste Probe mit zwölf musikbegeisterten Mitgliedern unter der Leitung von Johann Massa abgehalten.
Das erste Konzert
Schon zwölf Tage nach der Gründung fühlten sich die Musikanten bereit um ihr erstes Konzert zum Besten zu geben. Mit sechzehn Mann wurden zwei Märsche und zwei Musikstücke an der unteren Sonnenbergstrasse in Kradolf und auf dem Kleinen Rigi in Schönenberg vorgetragen.
Die Verbandsaufnahme
Am 24. November 1935 wurde der junge Verein anlässlich der Delegiertenversammlung des Thurgauischen Musikverbandes in den Kantonalverband aufgenommen. Der Verein zählte damals 15 Mitglieder und war nun berechtigt an den offiziellen Musikwettkämpfen teilzunehmen.
Das erste Kantonal-Musikfest
Zwei Jahre später, am 24. Juli 1937, galt es für die Musiker zum ersten Mal ernst. Am Kantonalen Musikfest in Arbon stellte sich der jüngste Verein des Kantonalverbandes der Jury und erhielt für die Ouvertüre "Mirella" und den Marsch "Erzherzog Albrecht" ein "befriedigend".
Die erste Fahne
Was ist ein Musikverein ohne Fahne? Das fragten sich auch die Musikanten und so wurde am 7. August 1938 die erste Vereinsfahne unter der Patenschaft des Musikvereins Märstetten eingeweiht. Speziell sei hier noch erwähnt, dass die Gattin des Präsidenten Ulrich Spengler diesen Banner in monatelanger Arbeit und mit viel Geschick genäht hat.
Die erste Uniform
Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges mussten die Proben für längere Zeit eingestellt werden. Ab 1945 galt es, den Verein wieder aufzubauen. Zu dieser Zeit wurde auch intensiv mit der Ausbildung von Jungbläsern begonnen, was erfreulicherweise zu einem Zuwachs an Mitgliedern führte. So wurde auch der Wunsch nach einer eigenen Uniform laut. Durch die tatkräftige Unterstützung der Bevölkerung und der Behörden konnte am ersten Junisonntag 1948, anlässlich des Jubiläums des Männerchors, die erste, Swissair-blaue Uniform der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Das erste Eidgenössische Musikfest
Am 10. Juli 1948 konnte sich der Musikverein nun erstmals auf eidgenössischer Ebene mit anderen Vereinen messen. Die neue Uniform brachte Glück und so konnte ein Silberlorbeer als Trophäe nach Hause getragen werden.
Die ersten Festorganisationen
1955 führte der Verein den Oberthurgauer Kreismusiktag mit grossem Erfolg durch. Der Anlass fand auch unter der Bevölkerung Anklang. Ein Jahr später übernahm der Verein auch die Organisation der kantonalen Delegiertenversammlung.
Aufbruch in die Neuzeit
Das Wochenende vom 25. und 26. Juni 1960 stand im Zeichen des 25-Jahr-Jubiläums des Musikvereins. Sämtliche Dorfvereine umrahmten diesen feierlichen Akt.
Die ersten Siege
Die Teilnahme am Kantonalen Musikfest in Amriswil, am 22. und 23. Mai 1965, führte den Verein zu einem Erfolgserlebnis. Unter der Direktion von Hans Frei wurde der Musikverein zweimal mit dem Prädikat „vorzüglich“ ausgezeichnet. Dies reichte schlussendlich zum ersten Rang in der 3. Stärkeklasse. Genau neun Jahre später, am 25. und 26. Mai 1974, konnte der Verein in Arbon unter der souveränen Leitung von Pius Fleischer, in der gleichen Stärkeklasse, den zweiten Sieg nach Hause tragen.
Die zweite Uniform
Zwischen diesen erfolgreichen Musikwettbewerben wurde die zweite Uniform angeschafft. Am 10. September 1970 bestellte der Verein bei der Firma Helbling aus Rapperswil eine neue, schwarze Uniform. Dies beflügelte die Musikanten so sehr, dass sie im Folgejahr am eidgenössischen Musikfest in Luzern freudestrahlend den Goldlorbeer in der 3. Stärkeklasse entgegennehmen konnten.
Die 50-Jahr-Feier
Das zweite Jubiläumsfest feierte der Verein zum fünfzigjährigen Bestehen am 1. und 2. September 1984. Dieses Fest war wieder ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Im gleichen Jahr wurde der erst 21-jährige Roland Huser als neuer musikalischer Leiter für den Übersichttretenden Dirigenten Werner Stäheli gewählt. 1987 war erneut ein ereignisreiches Jahr. Mit einer Neuinstrumentierung ersetzte der Verein seine ausgedienten Musikinstrumente und im Wonnemonat Mai profilierte sich der Verein als Organisator des Kreismusiktages. Leider kehrte an diesem Wochenende überraschend der Winter ein und der Marschmusikwettbewerb musste auf die beheizte Festbühne verlegt werden.
Festsieg in Steckborn
Mit 62 aktiven Mitgliedern platzte das Corps 1989 förmlich aus allen Nähten der ehrwürdigen, schwarzen Uniform. Der Verein wählte bei seiner dritten Neuuniformierung ein marinefarbenes Outfit mit einem zusätzlichen eierschalenfarbenen Smoking. Kaum neu eingekleidet ging es am 17. und 18. Juni 1989 an das Kantonale Musikfest in Steckborn. In der Marschmusik brachte der Marsch "Front and Center" den 2. Platz. Mit dem Wettstück erreichte man sogar den hervorragenden 1. Platz, was insgesamt zum Festsieg reichte.
Das Trippel von Aadorf
Am 10. Juli 1993 gab der langjährige Dirigent Roland Huser sein Abschiedskonzert in der Mehrzweckhalle in Kradolf. Als Nachfolger konnte der junge und aufstrebende Dirigent Andreas Koller verpflichtet werden. Als weiterer Glanzpunkt geht das Kantonale Musikfest in Aadorf vom 26. und 27. Juni 1999, in die Annalen des MVKS ein. Dort schaffte der Verein den Hattrick und konnte in allen drei Disziplinen (Aufgabenstück, Selbstwahlstück und Marschmusik) die höchste Punktzahl aller Vereine entgegennehmen. Ein wunderschönes Festerlebnis zum Abschied des Dirigenten Andreas Koller, welcher bereits im Vorfeld seinen Rücktritt angekündigt hatte.
Der MVKS im neuen Jahrtausend
Neue Instrumente
Als Nachfolger wählte der Verein den engagierten Bruno Ritter. Überrascht vom grossen Zuwachs an Jungbläsern und Jungschlagzeugern mussten dringend weitere Instrumente angeschafft werden. Mit einem grossangelegten Sponsorenlauf, an welchem sogar Behördenvertreter ihre Runden absolvierten, konnte dieses Vorhaben finanziert werden. 2004 übernahm Stefan Roth den Taktstock von Bruno Ritter. Da Stefan Roth die Möglichkeit erhielt in Maastricht das Studium für Blasorchesterdirektion und Euphonium zu absolvieren, übergab er die musikalische Leitung an Roland Stillhard. Gut zwei Jahre später kehrte Stefan Roth in die Reihen des Musikvereins Kradolf-Schönenberg zurück und ist seitdem musikalischer Leiter des Vereins.
Festsieg in Müllheim
Unter der Leitung von Stefan Roth und dem Präsidium von Sybille Roth, die das Amt von 2007 bis 2017 ausgeübt hat, reifte das Orchester zu einem der besten Thurgauer Vereine in der 2. Stärkeklasse heran und konnte so einige Erfolge an Musikfesten feiern. Als Höhepunkt resultierte am Kantonal-Musikfest in Müllheim 2014 resultierte gar der Kategorien-Sieg im Konzertanten Wettspiel wie auch in der Parademusik.
Ein Fluss im Probelokal
Ein trauriges Schicksal ereilte den Musikverein am 14. Juni 2015. Aufgrund des Unwetters vom 14. Juni überfluteten die Wassermassen das Probelokal an der Bahnhofstrasse. Instrumente, das Archiv sowie die Einrichtung des Probelokals wurden komplett zerstört. Dank der kulanten Versicherung konnte sich der Verein das zerstörte Material wieder neu beschaffen und das Probelokal renovieren lassen.
Kandidatur für das Kantonale Musikfest
An einer ausserordentlichen Aktivmitglieder-Versammlung am 30. Juni 2017 hat der MVKS entschlossen, sich als Veranstalter des
25. Thurgauer Kantonal-Musikfests zu bewerben. Wenige Wochen später erteilte der Kantonale Musikverband dem MVKS die Bewilligung zur Durchführung des Grossanlasses vom 31. Mai bis 2. Juni 2019.
Organisator des Kantonalen Musikfests
Den grössten organisatorischen Lupf in seiner Vereinsgeschichte machte der MVKS im Jahr 2019. Mit dem Kantonalen Musikfest holten die Mitglieder den bis Dato grössten Anlass ins Dorf an der Thur. Unter der hervorragenden Leitung von OK-Präsident Werner Messmer gelang ein Fest, an dem 2000 Musikantinnen und Musikanten sowie mehere Tausend Besucher bei bestem Wetter ausgelassen feierten und die Musik zelebrierten.
Kategoriensieg am Thurgauer Kantonalen Musikfest 2023
Nach der Organisation des Kantonalen 2019 nahm der MVKS vier Jahre später in Märstetten unter der Leitung von Ruth Suppiger wieder als aktive Sektion teil. Mit dem Sieg in der 2. Stärkeklasse Harmonie sowie dem 2. Platz in der Parademusik mit Evolutionen zeigte der Verein einmal mehr seine grosse musikalische Stärke, wenn es darauf ankommt.
Gemeinschaftskonzert in Sulgen
Im Juni 2024 vereinigten sich die Musig Sulgen und der MVKS im Rahmen eines Projekts zu einem grossen Orchester und gaben im Auholzsaal in Sulgen ein Galakonzert. Die Verschmelzung zweier sehr guter 2.-Klass-Vereine gelang und unter der Leitung von Valeriya Bernikova und Julia Wyler auf eindrückliche Weise.